Pres­se­infor­ma­ti­on Nr. 15., April 2024

Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße will UNESCO-Welt­erbe wer­den

Die Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße ist eine von zehn Stät­ten, die von der öster­rei­chi­schen UNESCO-Kom­mis­si­on für eine zukünf­ti­ge Nomi­nie­rung zur Auf­nah­me in die UNESCO-Welt­erbe­lis­te vor­ge­schla­gen wur­den. Natio­na­le wie inter­na­tio­na­le Fach­leu­te erach­ten das Poten­zi­al als hoch.

Im Rah­men einer bun­des­län­der­über­grei­fen­den Initia­ti­ve (Nie­der­ös­ter­reich, Ober­ös­ter­reich, Stei­er­mark) wer­den bereits seit einem Jahr die Chan­cen für eine Ein­tra­gung als UNESCO-Welt­erbe eva­lu­iert. Die Eisen­stra­ße von Leo­ben über den Erz­berg bis Steyr war und ist eine der wich­ti­gen Indus­trie­land­schaf­ten Euro­pas und die ältes­te Eisen­in­dus­trie­re­gi­on der Welt, in der noch abge­baut wird. Die Bewer­tung der Exper­tin­nen und Exper­ten für das „Home of Eisen“ gibt Mut: Das Zusam­men­spiel der his­to­ri­schen Bedeu­tung mit der heu­te noch leben­di­gen Bewirt­schaf­tung in den Unter­neh­men und im Berg­bau, der Ver­ar­bei­tung des Eisens durch Hand­werks- und Indus­trie­be­trie­be sowie der Aus- und Wei­ter­bil­dung ist außer­ge­wöhn­lich. Es lässt sich die gesam­te his­to­ri­sche Wirt­schafts- und Sozi­al­ge­schich­te der Eisen­in­dus­trie erzäh­len, vom Roh­stoff­vor­kom­men Erz, dem Abbau, der Erzeu­gung viel­fäl­tigs­ter Eisen­pro­duk­te bis hin zum Han­del und dem inter­na­tio­na­len Ver­trieb.

Inter­na­tio­na­le Bei­spie­le zei­gen, dass durch eine Nomi­nie­rung als UNESCO-Welt­erbe­stät­te (in Öster­reich bis­her zwölf) neben dem Image­ge­winn der Lebens­raum für die Bevöl­ke­rung auf­ge­wer­tet wird, Wirt­schafts­wachs­tum statt­fin­det und der Zusam­men­halt gestärkt wird. Man spricht vom „UNESCO“-Effekt.

Bereits nach einem Jahr ist ersicht­lich, dass in den Eisen­stra­ßen-Regio­nen der drei Bun­des­län­der gro­ßes Inter­es­se an der Nomi­nie­rung als UNESCO-Welt­erbe herrscht, gut zusam­men­ge­ar­bei­tet wird und an einem Strang gezo­gen wird, mit dem Ziel, ein bun­des­län­der­über­grei­fen­des Allein­stel­lungs­merk­mal zu schaf­fen.

Anläss­lich des Welt­erbe­ta­ges am 18. April wur­de von den Obleu­ten der Eisen­stra­ße in Nie­der­ös­ter­reich, Ober­ös­ter­reich und der Stei­er­mark beschlos­sen, einen För­der­ver­ein für eine Bewer­bung um Aner­ken­nung als UNESCO-Welt­erbe zu grün­den. Die Unter­fer­ti­gung erfolg­te am 19. April im Rah­men eines Netz­werk-Tref­fens in Waid­ho­fen an der Ybbs. Als Obmann vor­ge­schla­gen wur­de der Alt­rek­tor der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leo­ben Univ.Prof. Dr. Wil­fried Eichl­se­der.

Als nächs­ter Schritt wird nun ein ers­tes vor­läu­fi­ges Assess­ment erstellt, das an die UNESCO Kom­mis­si­on in Paris über­mit­telt wird. Bei posi­ti­ver Rück­mel­dung erfolgt die eigent­li­che Ein­rei­chung inklu­si­ve Manage­ment­plan. In jedem Fall ist schon jetzt klar: Die Gemein­den, Unter­neh­men, Bil­dungs­ein­rich­tun­gen und die Bevöl­ke­rung an der Öster­rei­chi­schen Eisen­stra­ße wach­sen durch die Bewer­bung enger zusam­men, es ent­steht eine Auf­bruchs­stim­mung für den gesam­ten Lebens­raum.

„Zukunft braucht Her­kunft! Dar­um möch­ten wir die his­to­ri­sche Iden­ti­tät der Eisen­wur­zen für die Men­schen ent­lang der Eisen­stra­ße sichern. Von den ver­gan­ge­nen Klän­gen der Häm­mer, wo Eisen zu Sen­sen, Mes­sern und vie­ler­lei Gerät geformt wur­de zu den moder­nen Betrie­ben. Von den Her­ren­häu­sern der Schwar­zen Gra­fen, Bau­ern- und Bür­ger­häu­ser und den Werks­an­la­gen, Trift­an­la­gen, Klau­sen, Flu­tern und Koh­len­mei­lern zu moder­nen Wohn- und Pro­duk­ti­ons­stät­ten.“
Stadt­rä­tin Mag.a Kat­rin Auer (Steyr)
Obfrau, Ver­ein Kul­tur­re­gi­on Eisen­wur­zen Ober­ös­ter­reich

„Die Indus­trie­ge­schich­te Öster­reichs ist unmit­tel­bar mit der Eisen­stra­ße ver­bun­den.
Aus­ge­hend vom Erz­berg war die Eisen­stra­ße die Wie­ge der Indus­tria­li­sie­rung Öster­reichs.
Ihr kul­tu­rel­les Erbe prägt bis heu­te nach­hal­tig unse­re Regi­on.
Auf­bau­end auf die­ses stol­ze Fun­da­ment gilt es nun die Städ­te und Gemein­den ent­lang der Eisen­stra­ße als viel­fäl­ti­gen Lebens­raum mit all sei­nen groß­ar­ti­gen Mög­lich­kei­ten wei­ter­zu­ent­wi­ckeln!“
Bgm. Mario Abl (Tro­faiach)
Obmann des Ver­eins Stei­ri­sche Eisen­stra­ße

„Die Grün­dung des För­der­ver­eins „Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße“ ist ein wich­ti­ger Schritt. Hier­mit unter­strei­chen wir unser vor­ran­gi­ges Ziel einer nach­hal­ti­gen bun­des­län­der­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit zur Bele­bung unse­res kul­tu­rel­len Erbes, sowie der Ent­wick­lung hin zu einer noch attrak­ti­ve­ren Tou­ris­mus­re­gi­on.“
Bgm. Wer­ner Kram­mer (Waid­ho­fen)
Obmann des Ver­eins Eisen­stra­ße Nie­der­ös­ter­reich

Maß­geb­li­che Zie­le des Ver­eins Öster­rei­chi­sche Eien­stra­ße (in Grün­dung) gemäß Sta­tu­ten­ent­wurf:
1. Die pro­ak­ti­ve bun­des­län­der­über­grei­fen­de För­de­rung der Regi­on Eisen­stra­ße unter Ein­be­zie­hung der kul­tu­rel­len und natur­räum­li­chen Gege­ben­hei­ten
2. Die Auf­nah­me der Eisen­stra­ße in die UNESCO-Welt­erbe­lis­te ideell und mate­ri­ell zu unter­stüt­zen sowie den Welt­erbe-Pro­zess (Aktua­li­sie­rung Ein­trag Ten­ta­tiv-Lis­te, Vor­be­rei­tung Welt­erbe­an­trag, Preli­mi­na­ry Assess­ment, Welt­erbe­an­trag) zu för­dern und zu beglei­ten und das Bewusst­sein und die Zusam­men­ar­beit in der bun­des­län­der-über­grei­fen­den Regi­on Eisen­stra­ße zu stär­ken.
3. Die nach­hal­ti­ge bun­des­län­der­über­grei­fen­de Erhal­tung und Bele­bung des kul­tu­rel­len Erbes die­ser Regi­on sowie die Ent­wick­lung dies­be­züg­li­cher Maß­nah­men
4. Die Pro­fi­lie­rung der Regi­on Eisen­stra­ße als attrak­ti­ve und bekann­te Tou­ris­mus­re­gi­on mit­tels natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Pro­gram­me und Ange­bo­te
5. Die För­de­rung der Zusam­men­ar­beit in natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Hin­sicht nach Maß­ga­be der Vor­ga­ben der UNESCO


PF 15a: Die Eisen­stra­ßen-Obleu­te der drei Bun­des­län­der mit dem Prä­si­den­ten des neu­en För­der­ver­eins „Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße“ Univ.Prof. Wil­fried Eichl­se­der

Pres­se­infor­ma­ti­on Nr. 15. April 2024
PF 15b: Die Obleu­te des bun­des­län­der­über­grei­fen­den För­der­ver­eins: Obmann Lea­der­re­gi­on Stei­ri­sche Eisen­stra­ße – BGM Mario Abl (Tro­faiach), Obfrau Ver­ein Eisen­wur­den Ober­ös­ter­reich – Stadt­rä­tign Kat­rin Auer (Steyr), Obmann des För­der­ver­eins „Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße“ – Univ. Prof. Wil­fried Eichl­se­der und Obmann Eisen­stra­ße Nie­der­ös­ter­reich – BGM Wer­ner Kram­mer (Waid­ho­fen a/d Ybbs)
Foto­credit: Sil­ke Michels / Stadt Waid­ho­fen