Pres­se­infor­ma­ti­on Nr. 47, Novem­ber 2024

Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße
Die his­to­ri­sche Indus­trie- und Berg­bau­re­gi­on auf dem Weg zum Welt­kul­tur­er­be

Eisen­stra­ße. Bei einem Sym­po­si­um zur UNESCO-Welt­erbe-Bewer­bung der Öster­rei­chi­schen Eisen­stra­ße am 22. Novem­ber in Leo­ben dis­ku­tier­ten gesamt über 100 Teilnehmer:innen aus der Stei­er­mark, Nie­der­ös­ter­reich und Ober­ös­ter­reich den Sta­tus quo des lau­fen­den Bewer­bungs­pro­zes­ses.

Im Mit­tel­punkt des Sym­po­si­ums „Eine his­to­ri­sche Wirt­schafts­re­gi­on auf dem Weg zum Welt­for­mat“ stand die mög­li­che Aner­ken­nung der Öster­rei­chi­schen Eisen­stra­ße als UNESCO-Welt­kul­tur­er­be. Am Podi­um tausch­ten sich die Obleu­te der Eisen­stra­ßen-Ver­ei­ne von Nie­der­ös­ter­reich, Ober­ös­ter­reich und der Stei­er­mark, Vertreter:innen des Bun­des­denk­mal­am­tes, der Tou­ris­mus­ver­bän­de und von bereits bestehen­der Welt­kul­tur­er­be­stät­ten sowie die Leiter:innen der Kul­tur­ab­tei­lun­gen der betei­lig­ten Bun­des­län­der aus. Natio­na­le und inter­na­tio­na­le Expert:innen prä­sen­tier­ten ihre Erfah­run­gen und Emp­feh­lun­gen, das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Kunst und Kul­tur skiz­zier­te den Weg zum Welt­erbe.
Die Nomi­nie­rung der Öster­rei­chi­schen Eisen­stra­ße, mit ihrer jahr­hun­der­te­al­ten Kul­tur- und Indus­trie­ge­schich­te ist ein his­to­ri­scher Schritt. Als eine von zehn mög­li­chen Stät­ten wur­de sie von der öster­rei­chi­schen UNESCO-Kom­mis­si­on für eine zukünf­ti­ge Nomi­nie­rung zur Welt­erbe­lis­te vor­ge­schla­gen, die Chan­cen der Eisen­stra­ße wer­den von der Kom­mis­si­on als hoch erach­tet.
Ein bun­des­län­der­über­grei­fen­des LEA­DER-Koope­ra­ti­ons­pro­jekt wur­de im August für eine För­de­rung ein­ge­reicht und sorgt für die not­wen­di­ge finan­zi­el­le Basis für die ers­te Pha­se im Bewer­bungs­pro­zess. Bereits Mit­te Sep­tem­ber wur­de in Fol­ge ein auf UNESCO-Anträ­ge spe­zia­li­sier­tes Bera­tungs­bü­ro mit der Erstel­lung der Unter­la­gen für die ers­te Stu­fe der Ein­rei­chung („Preli­mi­na­ry Assess­ment“) beauf­tragt. Die­ses Assess­ment soll der UNESCO-Kom­mis­si­on in Paris im Herbst nächs­ten Jah­res vor­ge­legt wer­den. Bei posi­ti­ver Rück­mel­dung erfolgt als nächs­ter Schritt die offi­zi­el­le Ein­rei­chung inklu­si­ve Manage­ment­plan.

Der „außer­ge­wöhn­li­che uni­ver­sel­le Wert“ (engl.outstanding uni­ver­sal value, kurz „OUV“) bil­det den inhalt­li­chen Kern einer jeden Welt­erbe­stät­te und defi­niert, inwie­fern die jewei­li­ge Stät­te für die gesam­te Mensch­heit von Bedeu­tung und somit schüt­zens- und erhal­tens­wert ist. Auf­ga­be im Rah­men des der­zeit lau­fen­den Assess­ments ist es, den OUV mög­lichst gut her­aus­zu­ar­bei­ten und eine welt­weit mög­lichst ein­zig­ar­ti­ge „Eisen­sto­ry“ zu erzäh­len. Die Ein­zig­ar­tig­keit zeigt sich nicht zuletzt als leben­de Stät­te – das The­ma „Eisen“ reicht von der Ver­gan­gen­heit bis in die Gegen­wart, was im UNESCO-Kon­text eine Beson­der­heit dar­stellt.

Bei der Ver­an­stal­tung konn­te eine posi­ti­ve Bilanz gezo­gen wer­den, da die Regi­on bereits jetzt enger zusam­men­wächst. Die bun­des­län­der­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit schafft eine Auf­bruchs­stim­mung, die den gesam­ten Wirt­schafts- und Lebens­raum stärkt und der Regi­on neue Per­spek­ti­ven eröff­net. Inter­na­tio­na­le Bei­spie­le zei­gen, dass durch eine Nomi­nie­rung als UNESCO-Welt­erbe­stät­te (in Öster­reich bis­her zwölf) neben dem Image­ge­winn der Lebens­raum für die Bevöl­ke­rung auf­ge­wer­tet wird, Wirt­schafts­wachs­tum statt­fin­det und der Zusam­men­halt gestärkt wird („UNESCO-Effekt“). „Die gemein­sa­me Bewer­bung als UNESCO-Erbe ist ein wich­ti­ger Schritt. Damit unter­strei­chen wir unser Ziel einer nach­hal­ti­gen bun­des­län­der­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit zur Bele­bung unse­res kul­tu­rel­len Erbes und zur Ent­wick­lung hin zu einer noch attrak­ti­ve­ren Tou­ris­mus- und Wirt­schafts­re­gi­on.“, so Eisen­stra­ße-Obmann und Bür­ger­meis­ter der Stadt Waid­ho­fen a/d Ybbs Wer­ner Kram­mer.


PF_47a: Die Freu­de über das Inter­es­se am Sym­po­si­um ist groß: Bgm Mario Abl (Tro­faiach), Abg. z. Natio­nal­rat und Stadt­rä­tin Kat­rin Auer, Obmann För­der­ver­ein „Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße“ Wil­fried Eichl­se­der, Vbgm. Bir­git Sand­ler (Leo­ben), Bgm Wer­ner Kram­mer (Waid­ho­fen a/d Ybbs)
(v.l.)


PF_47b: Das Sym­po­si­um „Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße – Die his­to­ri­sche Indus­trie- und Berg­bau­re­gi­on auf dem Weg zum Welt­kul­tur­er­be“ fand im wun­der­vol­len Ambi­en­te der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leo­ben statt.


PF_47c: Span­nen­de Ein­bli­cke zum lau­fen­den Pro­zess „UNESCO-Welt­erbe Öster­rei­chi­sche Eisen­stra­ße“ erhiel­ten die Teilnehmer:innen des Sym­po­si­ums in Leo­ben.
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